   
Endymion Mitglied
Nummer des Beitrags: 184 Registriert: 04-2012
| Veröffentlicht am Montag, 31. August 2015 - 12:26 Uhr: |
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Hallo, ich würde gerne eine Art Gegenüberstellung bzgl. der Frage ''Wer bin ich'' machen: Ich habe diesen Text von einem Swami Swami Nirliptananda: Meditation ist sehr wichtig. Sie strebt ein sehr hohes Ziel an - uns aus dieser Welt des Leidens in eine Welt des Glücks, der Freude und der Seligkeit zu führen. Sie ist eine Methode, eine Disziplin, der man sehr besonnen nachgehen muß, und wenn wir sie richtig ausüben, können wir erfahren, daß die Meditation uns hilft, uns als das zu erkennen, was wir wirklich sind. Wir glauben, daß wir der physische Körper, die Sinne, der Intellekt sind, aber wenn wir dies genauer analysieren, werden wir feststellen, daß alle diese Dinge ihre Begrenzungen haben. Durch eine solche Analyse kommen wir meist zu dem Schluß, daß es in uns etwas Profunderes gibt, das wir nicht kennen, und wenn wir uns immer tiefer in die Meditation versenken, kommen wir der Quelle unseres Seins immer näher. Die Meditation führt uns also wirklich aus der Welt des Leidens in eine Welt der Freude. Die Ablenkung, die wir in der Welt finden, ist den Sinnen zuzuschreiben - es sind alles Sinnesreize, Sinnesobjekte, und wir meinen meist, daß das, was wir Glück nennen, das Vergnügen ist, welches uns diese Dinge bereiten. Aber diese Vergnügungen sind flüchtig, und sie machen uns nicht besser, als wir sind. Im Gegenteil, diese kleinen Vergnügungsmomente, die uns die materiellen Dinge bereiten, lenken unsere Aufmerksamkeit von der wirklichen Quelle reinen Glücks und reiner Freude ab. Allein durch regelmäßige Meditation sind wir in der Lage, diese Quelle unseres inneren Seins anzuzapfen. Wenn wir uns immer tiefer in die Meditation versenken, kommen wir der Quelle unseres Seins immer näher. Diese Ablenkungen gibt es also, und wenn wir uns von ihnen lösen, gelangen wir zur Quelle der Meditation. In der Hindu-Philosophie wird diese Quelle als Sat-Chit-Ananda bezeichnet - absolutes Bewußtsein, absolutes Sein, absolute Glückseligkeit. Das sind die drei Merkmale der Quelle des Glücks und des inneren Seins - was wir wirklich sind. Aber wenn wir in diese Welt kommen, werden wir von der materiellen Welt so besessen und von den materiellen Schwingungen so geprägt, daß wir gewöhnlich glauben, wir könnten das, was wir sehen und hören, mit unseren Sinnen analysieren, und dies sei die einzige Wirklichkeit. Aber wir werden feststellen, daß sich all diese Dinge verändern und unbeständig sind, und wenn wir sie genau betrachten, sehen wir, daß sie nicht die Merkmale des Glücks aufweisen, weil sie unbeseelte Objekte sind und daher nicht eine Quelle des Glücks sein können. Solche Analysen führen gewöhnlich dazu, daß wir herausfinden wollen, wie wir zu dieser Quelle der Meditation gelangen können. Wenn wir uns über einen gewissen Zeitraum der Meditation widmen, können wir - ganz allmählich - diese Quelle erkennen, weil sich unser Denken von der Welt löst, statt von ihr angezogen zu werden. Als Folge dieser Distanz und Übung in der Meditation gelangt unser Denken allmählich immer tiefer in einen reinen Bewußtseinszustand. Indem wir immer tiefer hineinkommen, können wir Frieden und Glück wahrnehmen und auch ein Gefühl der Freude, der Befreiung. Wir alle suchen nach dieser Befreiung - diesem Glück und diesem Frieden, die uns die materielle Welt vorenthält. Wenn wir ruhig und friedlich in der Meditation sitzen, werden wir nach und nach erfahren, daß sich auch das Denken beruhigt, und wir fangen an, Frieden in uns zu spüren. Mit anderen Worten: Es ist eine Selbst-Entdeckung, die Entdeckung dessen, wer wir wirklich sind - nicht der physische Körper, sondern Sat-Chit-Ananda. In der Geisteslehre wird die gleiche Thematik etwas anders beschrieben. Hierzu möchte ich auf das Buch Sterben, Leben, Wiedergeburt, Tod und Trauer verweisen, in dem der Unterschied zwischen Ego und Zentralbewusstsein ziemlich detailliert erklärt wird. Man muss sich vor Augen halten, dass das Zentralbewusstsein frei von mentaler Verblendung, frei von einem Gefühlschaos usw. ist... die Geisteslehre will ja eine Anleitung sein, wie der Mensch das werden kann, was er wirklich ist, nämlich seine eigene geistige Natur, oder wie in dem obengenannten Buch beschrieben, eben nicht das Ego, oder die Persönlichkeit, sondern das Zentralbewusstsein. Viele Menschen verlieren sich leider ganz in ihrer Rolle, bzw. ihrer Persönlichkeit, die vielerlei Identifikationen mit der Vergangenheit, der Erziehung usw. aufweist, doch das entspricht nicht der schöpferischen Bestimmung des Menschen, und führt somit zu Leid. Wie soll im Menschen Frieden, Freiheit, Harmonie, Gelassenheit, Leichtigkeit, und viele anderen Attribute des universalen Bewusstseins hervortreten, wenn der Mensch nicht diese wahre Natur als seine Eigene erkennt, und demnach in sie hineinwächst, sondern stets ein Sklave seiner eigenen mentalen Konditionierungen, Prägungen usw. bleibt, die ihn in der Welt des allzu-menschlichen, bzw. weltlichen Gefangen halten, sei es in Bezug auf Zeit, Raum, Geld, Sexualität, Macht usw. ? Viele Grüße |