Autor |
Beitrag |
   
Jens_petzold Mitglied
Nummer des Beitrags: 5 Registriert: 04-2008
| Veröffentlicht am Dienstag, 10. Juni 2008 - 12:19 Uhr: |
|
In eine Zeitschrift habe ich folgendes zum Thema "Folgen des Passivrauchens" in bezug auf Kinder gelesen: ZITAT: "Rauchen vor der Tür nützt nur wenig. Selbst wenn verantwortungsbewusste Eltern zum Rauchen auf den Balkon oder vor die Tür gehen, beugen sie damit noch nicht allen Gefahren des Passivrauchens vor. Auch Outdoor-Raucher schleppen an den Haaren oder in der Kleidung genug Nikotinpartikel in die Wohnung, die dort im Staub, auf Teppichen, Spielzeug oder Bettzeug noch monatelang haften können." Meine Frage hierzu ist folgende: Inwieweit können bereits die Nikotinpartikel die Gesundheit eines Säuglings/Kleinkindes beeinträchtigen beziehungsweise gefährden wenn ein Säugling/Kleinkind engen Körperkontakt zu einem Menschen hat den man durch seinen massiven Zigarettenkonsum bereits aus mehreren Meter Entfernung "riecht"? Jens Petzold |
   
Kaiamos Mitglied
Nummer des Beitrags: 21 Registriert: 02-2008
| Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Juni 2008 - 15:30 Uhr: |
|
Wahrscheinlich die gleichen Folgen, unter denen man leiden muß, wenn man durch das Rauchen direkt vergewaltigt wird. |
   
Neckel Mitglied
Nummer des Beitrags: 119 Registriert: 03-2007
| Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Juni 2008 - 18:47 Uhr: |
|
Hi Jens, Es ist ja nicht nur das Nikotin was gefährlich ist, sondern auch der Teer und andere Giftige Stoffe die in den Zigaretten drin sind. Die können sich wie Autoabgase an Staubpartikel binden und sich Eerall verteilen....... Wenn man die Person schon von weitem riecht wie du schreibst, und diese engen Körperkontakt mit dem Kind hat, naja.... dann raucht das Kleinkind halt mal so..... ungewollt. Wenn man es nicht riecht heisst es nicht dass die Luft ganz sauber ist. Ein Starkraucher der weitweg raucht, verdEnt den Geruch, so dass ein Nichtraucher es nicht mehr so gut riecht, jedoch die in die Luft geblasene Menge an Giftstoffen und Nikotin bleibt die selbe wenn nicht gelEtet (ordentlicher Durchzug) wird. Und wenn man viele Teppiche in der Wohnung hat sollte man diese seeeeeeeeeeeeeehr oft waschen..... Liebe Gruesse Salome Neckel |
   
Toni Mitglied
Nummer des Beitrags: 62 Registriert: 11-2002
| Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:07 Uhr: |
|
Hallo Jens, nachdem ich die letzten Sommer in einem sogenannten "Rauchlabor" (= Chemie-Labor, Untersuchung von Rauchwaren wie Zigaretten, Zigarren etc.) arbeitete, kann ich dir Folgendes dazu erklären: Als Erstes ist zu sagen, dass der aktive Raucher natürlich am meisten bezüglich seiner Gesundheit gefährdet ist, weil dieser schließlich die gesundheitsschädlichen Inhaltsstoffe einatmet und diese dann in den Stoffwechsel / Blutkreislauf übergehen. Am Schädlichsten sind dabei jene Stoffe, die nachweislich kanzerogen, also krebsauslösend, sind wie z.B. die Nitrosamine, welche geradezu das Vitamin C im Körper auffressen, um es mal deutlich auszudrücken. Weiters sind noch Kohlenmonoxid, Stickstoffoxide, Butadien, Benzol, Formaldehyd, Methanol, Blausäure, das Nikotin sowie weitere PAHs (=polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) sowie diverse aromatische Amine (flüchtige und nichtflüchtige Amine) zu nennen. Alle Zigaretten (der Tabak, das Papier sowie der Filter) werden auf diese Stoffe geprüft, wobei zusätzlich auch auf Pestizid-Rückstände untersucht wird. Legale Zigaretten unterliegen daher einer strengen Qualitätskontrolle, was man von Schmugglerware nicht behaupten kann. Diese werden oft in geheimen Lagern angefertigt und mit einer gefälschten Verpackung versehen. Solche Schmugglerware beinhaltet oft hohe Dosen von Schwermetallen wie Quecksilber, wobei auch die oben angeführten Stoffe in solchen Zigaretten ein Vielfaches der zugelassenen und erlaubten Werte überschreiten. Solche Zigaretten würde ich ohne weiters als „Todeszigaretten“ bezeichnen. Mehr über die Zigarette (Tabak) und die Inhaltstoffe erfährst du auf Wikipedia. Als Zweites ist der Passivrauch zu nennen, wobei die aktiven und passiven Raucher den ausgeatmeten Rauch wie auch den verbrannten Tabakrauch wiederholt einatmen. Zum Passivrauch gibt es zwar verschiedenste Studien, wobei in Langzeitstudien sich herausgestellt hat, dass z.B. Kellner oder Personen, die in Gastronomie-Betrieben angestellt sind, ein erhöhtes Krebsrisiko aufweisen. Dies ist jedoch auch rein logisch betrachtet klar. Einerseits rauchen diese oft selber, andererseits sind eben tatsächlich Gesundheitsschäden auch bei Nichtraucher nachzuweisen, wobei auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge sind. (Angemerkt sei hier noch meine persönliche Meinung zu dem in Österreich laufenden teilweisen Rauchverbot in Lokalen (Teilung in Nichtraucher und Raucherbereiche), wobei ich der Ansicht bin, dass eigentlich nur ausreichende Lüftungssysteme installiert werden müssten und dadurch das Gesundheitsrisiko erheblich gesenkt werden könnte.) Bezüglich der Frage zu den Rauchpartikeln in der Kleidung ist zu sagen, dass ich hier das Risiko nicht höher einschätze als z.B. durch die Feinstaubbelastung in Städten. Es fragt sich jedoch, ob die Elternteile wirklich jedes mal an die frische Luft gehen, um zu rauchen oder ob nicht auch in der Wohnung geraucht wird. Weiters sind auch geschlossene Räume anzuführen, wie beispielsweise eben die Gaststätten, Heurigen, Bars, Cafés oder Restaurants, wo bekanntlich die Luftwerte nicht gerade die besten sind. Auch das Rauchen im Auto ist nicht zu unterschätzen, denn hier wurden ebenso Höchstwerte gemessen. Weiters könnte das Kind bereits als Embryo geschädigt worden sein, wenn die Elternteile nicht schon etwa zwei Jahre vor der Geburt des Kindes zu rauchen aufgehört hatten. Allgemein ist zu sagen, dass es starke Anti-Raucher-Interessensgruppen (wie z.B. ausgehend von der EU) gibt, die geradezu fanatisch darauf aus sind, Raucher zu diskriminieren oder diese zu vertreiben oder zu Verbrechern stempeln wollen. Es darf nicht vergessen werden, dass die Handlungsfreiheit eines jeden Menschen in einem bestimmten Rahmen gewährleistet sein muss. Gerade was die eigene Person angeht, so ist jeder Mensch im Prinzip immer für sich selbst allein verantwortlich und muss daher auch die Konsequenzen tragen. Es darf auch nicht vergessen werden, dass das Rauchen nicht nur negativ ist, sondern auch Positives bewirken kann. Vergleichsweise kann eine rein vegetarische oder veganische Ernährung auf die Dauer sogar schädlicher sein als Rauchen (besonders bei Kindern), was keine Aufforderung zum Rauchen sein soll. Einiges kann man diesbezüglich auch in den Kontaktberichten nachlesen. Am Ende möchte ich noch anmerken, dass ich kein Anti-Raucher bin, sondern ein Nichtraucher.  Anton
|
   
Hans Moderator
Nummer des Beitrags: 1814 Registriert: 12-1999
| Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:30 Uhr: |
|
...guter Beitrag! Hans-Georg Lanzendorfer/FIGU KG der 49
|
   
Kaiamos Mitglied
Nummer des Beitrags: 22 Registriert: 02-2008
| Veröffentlicht am Donnerstag, 12. Juni 2008 - 15:56 Uhr: |
|
Hallo Toni, ich muß Dir partiell entschieden widersprechen: Es ist keineswegs so, daß die Raucher diskriminiert werden, sondern die Nichtraucher, weil dieser gezwungen sind, permanent die giftigen Stoffe einzuatmen, die diese Umweltverschmutzer in die Luft puppen. In meinen Augen ist das eigentlich vorsätzliche Tötung und Körperverletzung. Auch die Selbstverantwortung kann hier nicht angeführt werden. Es stimmt zwar, daß jeder für sich selbst verantwortlich ist und so auch die Raucher für ihre Gesundheit selbstverantwortlich sind. Allerdings schädigen diese nicht nur sich selbst, sondern begehen fährlässige Körperverletzung, weil die Leute um die Raucher herum sich diesem Gift nicht entziehen können. Schon gar nicht in öffentlichen Räumen. Ich finde es auch etwas kritisch zu sagen, daß die einen gefährdeter sind als die anderen. Jeder wird durch dieses Gift gefährdet, egal, ob er selbst Raucher ist oder, gezwungenermaßen, Nichtraucher. Ansonsten ist Dein Beitrag sehr informativ und interessant. Darf ich frage, was Du beruflich machst? Gruß, Kai |
   
Toni Mitglied
Nummer des Beitrags: 63 Registriert: 11-2002
| Veröffentlicht am Freitag, 13. Juni 2008 - 18:45 Uhr: |
|
Hallo Kai, ich muss sagen, dass ich nicht deiner Meinung bin, denn Nichtraucher werden mit Sicherheit nicht diskriminiert, denn jedem Nichtraucher steht es frei, dass Lokal zu verlassen, wenn ihm der Rauch nicht passt oder ein anderes zu suchen. Weiters ist in öffentlichen Gebäuden (Ämtern), dass Rauchen sowieso verboten, wie auch teilweise an bestimmten Arbeitsplätzen, so man also nicht gezwungernermaßen dem Rauch ausgesetzt ist. Weiters ist ein gelegentliches Passivrauchen nicht so schädlich wie man vielleicht denken würde, denn wie geschrieben, gibt es genug andere schädlichere Umwelteinflüsse (Feinstaub, Verkehrslärm, Auto- und LKW-Abgase, etc.), die man selbst schwer beeinflussen kann und man deshalb diesen chronisch ausgesetzt ist. Auch sind nebst den Umwelteinflüssen auch die falsche Ernährung, der übertriebene Freizeitsport und der Extremsport, der Verkehr (Unfälle) sowie falsche ärztliche Behandlungen zu nennen, die das menschliche Leben erheblich verkürzen können. Auch finde ich es nicht fair, wenn du die Raucher als Umweltvermutzer bezeichnest, denn die Umwelt (Natur) verkraftet mit Sicherheit den verbrannten Tabak - natürlich vorausgesetzt, dass die Zigarettenstummel richtig entsorgt werden - , denn bei natürlichen Vulkanausbrüchen wird ungeheuer viel mehr an Rauch und verschiedenen Gasen ausgespiehen, als wenn man allen Rauch der Raucher zusammennehmen würde. Anton
|
   
Jens_petzold Mitglied
Nummer des Beitrags: 6 Registriert: 04-2008
| Veröffentlicht am Montag, 16. Juni 2008 - 17:32 Uhr: |
|
Ich möchte mich für die vielen informativen Beiträge bedanken. Es ist nämlich so dass ich kein Freund des Rauchens bin und ich somit versuche auch meinen Sohn ein "rauchfreies" Umfeld zu ermöglichen. Ich habe mit Beginn der Schwangerschaft meiner Lebenspartnerin eine sehr starke Anneigung gegenüber dem Rauchen entwickelt welche ich aber mittlerweile nicht mehr in Ordnung finde da mich das private Verhalten anderer Menschen im Grunde nichts angeht. Aus diesem Grund beschäftige ich mich sehr mit diesem Thema - so auch meine Frage bezüglich der Nikotinpartikel. Mit ist es sehr wohl bewusst dass ich, wenn ich mit meinem Sohn draußen spazieren gehe, nicht um jeden rauchenden Menschen einen Bogen machen kann. Ich möchte diese Menschen ihres "Lasters" wegen auch nicht diskriminieren. Jens Petzold |
|