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A.Gross
| Veröffentlicht am Freitag, 03. Dezember 1999 - 00:46 Uhr: |
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Wissen und Glauben Zwei anscheinend eindeutige und leicht verständliche Worte. Trotzdem bereiten gerade diese zwei Worte mir einiges an Kopfzerbrechen. -Wo hört Glauben auf und wo fängt Wissen an? -Die Erde ist eine Kugel und schwebt im All. Nichts Neues mag man denken. Dies ist vielen Menschen bekannt und damit ein alter Hut. Wieso eigentlich? Vor etlichen Jahren war man in der Hinsicht doch anderer Meinung. Flach wie eine Scheibe hat man die Erde angenommen und an ihrem Rande sollte man sehr vorsichtig sein, damit man nicht in die Tiefe fällt. Zwei verschiedene Zeiten, zwei verschiedene Ansichten. Heute belächelt man vielleicht die damaligen Ansichten, früher jedoch wurden sie von den Menschen als Realität angenommen, sie waren Teil ihres Lebens. Heute "weiss" man es besser, man sieht es ja im Fernsehen wie schön rund und blau unser Planet ist. Genauso wie man dort auch violette oder sprechende Kühe sieht. Damit kein falscher Eindruck ensteht: Ich möchte keinesfalls die "Kugeltheorie" anzweifeln. Ich suche nach wie vor eine Antwort auf die Frage: -Wo hört Glauben auf und wo fängt Wissen an? Stehe auf Empfang Gruss Axel |
   
Hans G. Lanzendorfer
| Veröffentlicht am Sonntag, 05. Dezember 1999 - 19:16 Uhr: |
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Hallo Axel Ueber den Glauben und das Wissen gäbe es eigentlich sehr viel zu erklären. Es existieren in unseren Schriften seitenweise Erklärungen und Auslegungen zu diesem Thema. Als mehrjähiger Kenner unserer Schriften gehe ich bei Dir davon aus, dass Du einige unserer Bücher bereits kennst. Daher empfehle ich Dir, dass Du erstlich einmal das Buch 'Ein offenes Wort' Seite 127 Vers 941 durchliest. In der Geisteslehre wird dieses Thema übrigens als eines der ersten ausführlich behandelt. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass ein Wissen immer mit Logik beweisbar ist. Der Glaube jedoch immer auf einer reinen Annahme beruht und daher immer unbeweisbar bleibt. Grüsse Hans Georg Lanzendorfer |
   
Hans G. Lanzendorfer
| Veröffentlicht am Mittwoch, 08. Dezember 1999 - 00:25 Uhr: |
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Hallo Axel Hier nun also den weiteren Teil zu Deiner Frage bezüglich Glaube und Wissen. Ich habe Dir einen sehr interessanten Text von Billy herausgesucht, den er vor einigen jahren zu diesem Thema geschrieben hat. Die Wirkung aus Glaube und Wissen von Billy E.A.Meier Glauben beruht auf einer Annahme von irgendwelchen Dingen, für die der Mensch aber niemals vernunftsträchtige Beweise schaffen kann. Im Gegensatz zum Glauben beruht das Wissen auf einer grundlegenden Erkenntnis einer vorhandenen und somit existierenden Tatsache. Ein Glaube ist und bleibt für alle Zukunft eine Annahme, die dem Menschen stets unbeweisbar bleibt. Bei einem Glauben ist der Mensch also dazu gezwungen, etwas als gegeben anzunehmen, für das er niemals Beweise erlangen kann. Dagegen kann Wissen nur dort vorhanden sein, wo durch die Existenz einer Tatsache erwiesen ist, dass diese Tatsache tatsächlich existiert und verstandesmässig erfasst werden kann. Ein in einem Glauben lebender Mensch lebt nur nach Annahmen, die ihm ein korrektes Befolgen, und das Erlangen und Erreichen eines Zieles unmöglich machen. Ein Mensch aber, der mit einem Glauben lebt oder in einem Glauben lebt, ist absolut unfähig, ohne jegliche Zweifel einem Glauben zu frönen. Gerade weil ein Glaube nur auf Annahmen aufgebaut ist, die keine absolute Gewissheit dessen liefern können, dass dem Glauben und den Annahmen eine wahrheitliche Wahrheit zugrunde liegt, wird der Mensch andauernd von Zweifeln befallen und durch diese gefesselt. Dies führt dazu, was ganz besonders bei religiösen Glaubensformen der Fall ist und beobachtet werden kann, dass die kümmerlichen und unklaren Wege und Ziele von den Gläubigen niemals klar erkannt werden können und dass auch die glaubensmässigen Gesetze und Gebote niemals klare befolgt werden können. Dieses Nichtbefolgenkönnen beruht in der Unklarheit und Falschheit dessen, dass die Glaubensformen und Annahmen keine wirklichen Erkenntnisse und somit kein wahrheitliches Wissen abzugeben vermögen. Daraus wird erkenntlich, dass ein Glaube und Annahme keine wahrheitlichen Richtlinien zur Befolgung in sich bergen, die durch bestimmte Wege zu exakt festgelegten Zielen führen müssten. Wo aber keine exakten Richtlinien und keine exakten Ziele vorhanden und erkenntlich sind, können diese nicht befolgt und erreicht werden. Wo aber keine exakten Richtlinien und Ziele vorhanden sind, kann sich der Mensch selbst auch keinen Leitfaden binden, der ihn durch alle Wirrnisse des Lebens zu einem bestimmten Ziel führen könnte. Nur scheinbare Richtlinien und scheinbare Ziele aber, wie bei allen Glaubensformen und Annahmen, führen den Menschen automatisch in Zweifel, die ihn ebenso automatisch gesetz- und gebotsbrüchig werden lassen. Es bedeutet dies, dass wenn zum Beispiel religiöse Gesetze und Gebote usw. gegeben werden, die vom Menschen ja nur glaubensmässig angenommen werden können, weil jegliche Beweise für deren Richtigkeit fehlen, und ihre Richtigkeit auch für alle zukünftige Zeit unbeweisbar bleiben wird, dass der Mensch automatisch und trotz guten Willens diese Gesetze und Gebote niemals einhalten und befolgen kann. Ganz einfach der Glaube, die Annahme dessen, dass etwas so sei, wie es geglaubt wird, ruft beim Menschen das Phänomen hervor, dass er glaubensmässig gegebenen Gesetzen und Geboten brüchig wird. Es bedeutet dies, dass er glaubensmässig, gegebene Gesetze und Gebote und scheinbare Richtlinien und Ziele usw. wohl mühevoll zu befolgen versucht, dass ihm aber niemals ein Erfolg beschieden ist, weil er immer wieder Zweifeln verfällt und wider die gegebenen Gesetze und Gebote handelt, ganz einfach darum, weil die absolute Sicherheit dessen fehlt, dass das Glaubensmässige und die damit verbundenen glaubensmässigen Gesetze und Gebote wahrheitlich der Wahrheit entsprechen und eine existente Form aufweisen. Es bedeutet dies also, dass ein Mensch niemals glaubensmässige Gesetze und Gebote, scheinbare Richtlinien und Ziele verfolgen und befolgen kann, weil ihm automatisch die absolute Sicherheit und die absolute Erkenntnis dessen fehlt, dass das Glaubensmässige und Annahmige auf Wahrheit beruht. Ein Mensch also, der einem Glauben hörig ist, muss aus Unsicherheit und Zweifeln heraus automatisch stets gegen die religiösen Annahmen, gegen die Dogmen, gegen die Gesetze und Gebote usw. Verstossen, weil ihm die absolute Sicherheit fehlt, dass das Glaubensmässige der wahrlichen Wahrheit entspricht. Im Gegensatz zum gläubigen Menschen kann sich derjenige Mensch nicht mit Zweifeln, Unsicherheit und Gesetzes und Gebotsverstoss belasten, der über ein Wissen verfügt. Ein Mensch der wissend ist, der also ein Wissen besitzt um die Existenz einer gegebenen Tatsache, der hat diese Tatsache und die Existenz derselben persönlich als Wahrheit erkannt. Ein Mensch nun der in der Erkenntnis und Erfahrung lebt, dass gewisse Richtlinien und Ziele sowie Gesetze und Gebote gegeben sind, befolgt diese automatisch darum, weil er um die Wahrheit derselben und um die Existenz derselben weiss. Und nur ein Mensch, der um die Existenz der Wahrheit weiss, nur der kann die Wahrheit befolgen, weil er eben um diese Wahrheit wissend ist. Viele Menschen lesen Schriften und Lehren und nehmen deren Inhalt zur Kenntnis. Dies aber bedeutet nun noch lange nicht, dass diese Menschen auch um die Wahrheit der Lehre wissen, obwohl sie behaupten, dass sie in dieser Hinsicht wissend wären. Wahrheitlich ist es in den meisten Fällen nur so, dass sie die Lehren usw. zur Kenntnis genommen haben, dass sie aber um die Wahrheit dieser Lehren keinerlei Kenntnisse besitzen. Damit will gesagt sein, dass kein Mensch irgendwelche Lehren befolgen kann, ohne Zweifel und ohne Unsicherheit, wenn er nicht um die Wahrheit dieser Lehren wirklich weiss. Es bedeutet dies also, dass ein Mensch, der irgendwelche Lehren befolgt, um die Richtigkeit und Wahrheit dieser Lehren bemüht sein muss und die Erkenntnis der gegebenen Wahrheit daraus selbst erkennt, um die Lehren oder die Gesetze und Gebote befolgen zu können. Betreibt ein Mensch ein Studium in Lehren sowie Gesetzen und Geboten usw. dann nimmt er in allererster Linie diese zur Kenntnis, was jedoch noch lange nicht bedeutet, dass er um diese Lehren, Gesetze und Gebote auch wissend geworden ist. Bis zum Wissendwerden ist noch ein langer und weiter Weg, denn durch ein ständiges Arbeiten mit dem Lehrstoff usw. muss sich der Mensch zuerst soweit bringen, dass er aus allem die absolute Wahrheit erkennt und somit wissend wird. Erst dann, wenn im Menschen die Erkenntnis hochsteigt und durch diese Erkenntnis die Wahrheit klar und licht wird, erst dann wird der Mensch durch diese Erkenntnis wissend. Ist der Mensch dann aber wissend geworden, dann weiss er um die Richtlinien und Ziele, und er weiss um deren absolute Richtigkeit. Dies führt den Menschen dann dazu, dass er ohne jeglichen Zweifel, im vollen Bewusstsein seines Verstandes und in Erkennung der Wahrheit die Richtlinien, Gesetze und Gebote verfolgt und befolgt. Ein Mensch aber, der trotz des Studiums einer Lehre noch nicht durch die erforderlichen Erkenntnisse wahrheitlich wissend geworden ist, der kommt noch immer den Gläubigen gleich, die nur in Glaubensannahmen leben. Ein noch die Wahrheitslehren studierender Mensch verstösst noch so lange gegen die gegebenen schöpferischen Richtlinien, Ziele und Gesetze und Gebote, so lange er noch nicht die Wahrheit erkannt hat, und zum Wissenden geworden ist. Ein durch die Wahrheitslehren studierender Mensch ist so lange noch ein Gläubiger, wie er nicht durch eigene Erkenntnisse wissentlich die Wahrheit erkannt hat. In diesem noch unwissenden Stadium also ist er noch unsicher und auch zweifelnd in den Lehren, weshalb er noch gegen sie verstossen kann. Erst die eigene Erkenntnis der Wahrheit macht den Menschen zum Wissenden, der dann auch nicht mehr gegen die schöpferischen Richtlinien, gegen die schöpferischen Ziele sowie Gesetz und Gebote verstösst. Grüsse Hans G.Lanzendorfer |
   
A.Gross
| Veröffentlicht am Mittwoch, 08. Dezember 1999 - 08:53 Uhr: |
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Hallo Hans, vielen Dank für deine Bemühungen, einen schönen Tag noch, Gruss Axel |
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