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Andreab Mitglied
Nummer des Beitrags: 100 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, 11. Juni 2003 - 08:53 Uhr: |
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Da die Geisteslehre sich auch mit praktischen Themen des Lebens beschäftigt, wäre mir eine Erklärung bezüglich der neutralen Gedankenhaltung bestimmten Verhalten anderer uns nahe stehenden Personen (Freunden/innen, Brüder und so weiter) sehr wertvoll. Wenn man etwas durch irgendjemanden erleidet, z.B. von der Freundin, oder dem Freund getäuscht und betrogen wird, wie kann man eine neutrale Haltung übernehmen? Ich stell mir voll, dass eine blosse Verurteilung des Verhaltens einer Person, geistig gesehen, nichts bringt. Man sollte lieber versuchen dieses Verhalten objektiv, sachlich, ohne emotionale Anteilnahme zu analysieren. Aber nachdem man das getan hat, was kommt dann? Denn man ist normalerweise dazu geneigt, bestimmte geistig - moralische Schlüsse in bezug auf die entsprechende Person zu ziehen und sich gedanklich immer wieder, manchmal auch obsessiv mit dieser Person zu beschäftigen. Das ist in meinen Augen falsch, da dieses Verhalten das psychische Gleichgewicht beeinträchtigt und nicht selten andere schädliche Nebenwirkungen zur Folge hat. Wie sollte sich dabei ein der Geisteslehre folgender Mensch orientieren? Wenn ich über das Ausstoßen neutraler Gedanken nachdenke, dann fällt es mir ein, dass das nicht zuletzt bedeutet, sich viel eher auf den Sachverhalt, als auf die Personen, die damit zu tun hat, einzugehen. Ist es so? Und heisst das z.B. dann man immer die Tat, und nicht den Täter verurteilen muss oder muss man überhaupt nicht verurteilen, sondern womöglich verstehen ? Ich würde mich über eine ausführliche Antwort diesbezüglich sehr freuen, denn dieser Bereich der Geisteslehre spricht mich sehr an. Salome Andrea
Andrea Bertuccioli
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Patric Moderator
Nummer des Beitrags: 69 Registriert: 01-2003
| Veröffentlicht am Freitag, 13. Juni 2003 - 21:53 Uhr: |
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Lieber Andrea, leider muss ich Dich um Geduld bitten. Am Samstag , früh morgens, wirst Du eine ausführliche Antwort von mir kriegen. Bis Morgen und Salome Patric Chenaux/FIGU
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Patric Moderator
Nummer des Beitrags: 71 Registriert: 01-2003
| Veröffentlicht am Samstag, 14. Juni 2003 - 07:35 Uhr: |
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Guten Morgen Andrea, Du stellst Fragen über eine Thematik, die für sehr viele Menschen oftmals ein beinahe unüberwindbarer Prüfstein darzustellen scheint und klar aufzeigt, dass das Geisteslehrestudium im ersten Schritt auch nur eine theoretische Angelegenheit ist, die aber in der Praxis des Lebens seine Weiterführung finden muss und sollte. Sollte! Aber genau in diesem Punkt scheitert der Mensch in der Regel, weil der Schritt von der Theorie zur Praxis für sehr viele Menschen scheinbar zu schwer und zu hart ist. Das aber ist ein verweichlichter Trugschluss, denn jeder halbwegs vernünftige Mensch verfügt über genügend Kraft, um diesen sehr wichtigen Schritt in Angriff nehmen zu können. Ich weiss selbst sehr genau, dass Worte gelegentlich schlau und sehr einfach klingen können, die anschliessende Praxis aber sich zu einer verdammten Höllenfahrt zu entpuppen droht. Worte und zwar auch die der Geisteslehre, stellen grundsätzlich eine Orientierung und einen Wegweiser dar und bilden also nur den Anfang, der unbedingt seine praktische Umsetzung ins tägliche Leben finden muss, weil sonst alles nur graue Theorie bleibt, die Sinn- und Nutzlos ist. Wie die Theorie in die Praxis umzusetzen ist, dafür können auch nur Hinweise und Tipps geben werden, niemals aber ein Patentrezept, das die tägliche praktische Uebung ersetzen könnte. Wenn Du dich fragst, wie in Deinem praktischen Beispiel, wie Du Dich gegenüber Deiner Freundin, die Dich z.B. gerade betrogen hat, neutral zu verhalten hast, dann ist damit gemeint, dass Du in der Praxis zu lernen hast, wie Du in einer solchen Situation Deine Emotionen und Dein Denken unter Kontrolle zu bringen vermagst und die Dinge und die Situation so siehst und wahrnimmst, wie sie wirklich sind, um aus den gewonnenen Erkentnissen die richtigen Schlüsse zu ziehen und die richtigen Schritte zu unternehmen. Man soll immer bemüht sein zu versuchen, sich in einen Mitmenschen hineinzuversetzen und hineinzufühlen, um ihn verstehen zu können, damit man die Dinge eben so sieht wie sie sind. Ein Mensch ist niemals verurteilungswürdig, sehr wohl aber sein niederträchtiges Denken, Handeln und Fühlen. Diese Faktoren müssen durch logische und vernünftige Schritte zum Guten geändert werden. Was ich noch allen Forumsteilnehmern mitteilen wollte: Ich werde für über eine Woche in den Ferien und deshalb im Forum nicht präsent sein. Alles Gute und Salome Patric Chenaux/FIGU
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Marlene Mitglied
Nummer des Beitrags: 29 Registriert: 11-2002
| Veröffentlicht am Samstag, 14. Juni 2003 - 11:02 Uhr: |
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Salü Andrea Villeicht ist dir meine Theorie/Tacktick eine Hilfe um die Gedankenwelt"besser"in den Griff zu bekommen.Anfangs übte ich nur zu Hause wenn ich alleine war,weiter dann beim Einkaufen usw. Versuch mal wenn du einen Film schaust der dich zum weinen bringt ganz entspannt,total locker zu bleiben einfach ganz Neutral dem geschehen zusehen. Versuch es wenn dich was zum lachen bringt ganz locker zu bleiben, einfach ganz Neutral. Versuch wenn du was total uninteressantes im TV siehst dich diesem einen Moment lang zu witmen, schau und hör einfach zu, ganz locker einfach Neutral. Versuch es wenn du irgendwo wartest, herumstehst,dir gelangweilt vorkommst,dich steht`s mit total lockeren einfach Neutralen Gedanken zu erfüllen;zb.bau/stell dir eine gesunde, glückliche,friedvoll Zufunft vor! ...übe dich,bleib immer schön locker, ganz einfach Neutral mit einem feinen Hauch des Lächeln`s im Gesicht! Bald einmal wirst du dich vorallem anfangs immer und immer wieder ertappen das irgend ein Muskel sich wegen der Gefühlswelt je nach dem in deinem Körper verspannt! Lieber Gruss Marlene |
   
Stephan Moderator
Nummer des Beitrags: 303 Registriert: 11-1999
| Veröffentlicht am Samstag, 14. Juni 2003 - 22:29 Uhr: |
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Ich finde die Beispiel von Dir, Marlene, sehr gut. Eine ähnliche Übung wäre zum Beispiel, sich in Momenten der Hektik auf die eigene Atmung zu konzentrieren und sie einfach zu beobachten. Mit der Zeit kann aus dieser kleinen Übung, die nur wenige Minuten in Anspruch nehmen muss, eine richtige Rettungsinsel werden, wenn einen die Welt wieder einmal in ihren Strudel ziehen will. Natürlich komme ich an dieser Stelle nicht um ein wenig Eigenwerbung umhin, denn dieses Thema habe ich bereits in einem Gedicht behandelt : http://www.rickauer.com/20/1.php Salome, Stephan ------------------- http://www.figu.org
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Andreab Mitglied
Nummer des Beitrags: 101 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, 15. Juni 2003 - 09:19 Uhr: |
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Ich danke Euch allen für die wertvollen Ratschläge Salome Andrea
Andrea Bertuccioli
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Andreab Mitglied
Nummer des Beitrags: 102 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Sonntag, 15. Juni 2003 - 09:41 Uhr: |
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Ich möchte einige Fragen bezüglich der Polarisierung der Psyche stellen. Ich weiss, dass sie durch ihre Unausgeglichenheit zustande kommt und durch Übungen beseitigt werden kann, indem man lernt, neutrale Gedenken auszustoßen. Nun die Frage. Ist die Psyche des Erdenmenschen von Natur aus schon neutral, und sie verdirbt dann wegen schlechter Gedankenhaltungen im Lauf der Zeit bzw. beim Aufwachsen ? Oder ist es so, dass sie wegen der katastrophalen Geschichte des erdenmenschlichen Geschlechts von Geburt aus ziemlich unausgeglichen und daher nicht völlig neutral ist, bzw. keine natürliche Veranlagung fürs Neutral sein hat, so dass erst durch Übungen und Meditation ein gewisses Gleichgewicht hergestellt werden kann?
Andrea Bertuccioli
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Stephan Moderator
Nummer des Beitrags: 304 Registriert: 11-1999
| Veröffentlicht am Montag, 16. Juni 2003 - 11:01 Uhr: |
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Hallo Andrea, die Psyche wird durch Geanken und Gefühle geformt, gebildet oder eben auch - verdorben. Dabei ist sie von Natur aus neutral. Eine der wichtigsten Aufgaben des Menschen ist, neutral-positiv, natürlich-fortschrittlich, frei und gelassen Denken zu erlernen. Leider herrscht heute die irrige Ansicht, dass das Erlernen des Denkens nicht notwendig sei, da man dies bereits seit Kindesbeinen an erfolgreich könne. Natürlich ist jeder Mensch der Kreation von Gedanken fähig, aber nur durch Übung ist es möglich, in bewusster Kontrolle über dieselben zu leben, wodurch emotionales und anderes unvorteilhaftes Gedankengut Stück für Stück eliminiert wird. Jeder Mensch hat von Geburt an also das Recht auf eine gesunde Psyche (übrigens genauso, wie auf einen gesunden Körper), denn wäre dem nicht so, dann käme dies einer Benachteiligung gleich, die es in Wahrheit aber nicht gibt. In diesem Zusammenhang muss natürlich auch die Kindeserziehung erwähnt sein, denn nirgendwo sonst kann soviel von Anfang an falsch - oder richtig - gemacht werden. "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr", heisst es seit alters her. (Sorry Hans, aber du warst nicht gemeint ) Salome, Stephan ------------------- http://www.figu.org
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Andreab Mitglied
Nummer des Beitrags: 103 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Montag, 16. Juni 2003 - 19:13 Uhr: |
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Es ist also tatsächlich so, dass die Psyche von Natur aus, wie Stephan gut erklärt hat, neutral (neutral-positiv) ist bzw. sein sollte. Dann im Lauf des Lebens geschieht bekanntlich, dass durch das Zusammenwirken verschiedener Faktoren diese Neutralität massiv beeinträchtigt und nicht selten total verschwindet. Viele Menschen sind sich aber gar nicht dessen bewusst, dass ihre Psyche unausgeglichen geworden ist und dass es deshalb dringend notwendig wäre, einen neutral - positiven Zustand wiederherzustellen. Ich frage mich, ob dabei die kollektive unterbewusste Stimmung auf diesem Planeten, die in den letzten zwei Jahrtausenden nicht zuletzt durch den verheerenden Einfluss der Religionen völlig vergiftet worden ist, nicht etwa dazu beiträgt, dass die Leute das eigene psychische Ungleichgewicht ignorieren und dass sie deswegen sowohl ihre Psyche als auch die anderer Menschen immer mehr polarisieren. Wenn ich mir die Reden vieler Menschen anhöre, stelle ich oft fest, wie viel Hass, Missatrauen, Streitlust und Hang zum Konflikt dahinter steckt. Sehr viele Menschen scheinen immer wieder, nicht anderes zu tun, als ihre eigene Schwächen zu verdrängen und die eigenen psychischen Übel auf andere zu projizieren, um sich selbst freizusprechen zu können. Ich denke mir, dass das irdische Unterbewusstsein, d.h. die kollektive unterbewusste Psyche der Erde maßgebend durch die zahlreichen negativen Ereignisse unserer vergangenen Geschichte zum grossen Teil verdorben wurde. Und einige Menschen, vor allem die sensibelsten bekommen das zu spüren und reagieren manchmal auf unterschiedliche schwierige Lebenssituationen sehr schlecht.
Andrea Bertuccioli
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Hans Moderator
Nummer des Beitrags: 644 Registriert: 12-1999
| Veröffentlicht am Dienstag, 17. Juni 2003 - 09:34 Uhr: |
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Warum Stephan? hab ja auch noch nie was gelernt! Hans Georg Lanzendorfer/FIGU
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Andreab Mitglied
Nummer des Beitrags: 104 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, 17. Juni 2003 - 10:03 Uhr: |
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Ich diese Bemerkung nicht richtig verstanden. War das ironisch gemeint?
Andrea Bertuccioli
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Hans Moderator
Nummer des Beitrags: 646 Registriert: 12-1999
| Veröffentlicht am Dienstag, 17. Juni 2003 - 14:27 Uhr: |
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JA! Hans Georg Lanzendorfer/FIGU
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Achim_wolf Mitglied
Nummer des Beitrags: 64 Registriert: 04-2002
| Veröffentlicht am Dienstag, 17. Juni 2003 - 16:23 Uhr: |
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Damit hast du wieder etwas gelernt ! Achim Wolf
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Andreab Mitglied
Nummer des Beitrags: 105 Registriert: 10-2002
| Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Juni 2003 - 09:53 Uhr: |
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Aber ich verstehe noch nicht, wozu diese Haltung meinen Gedankengaengen gegenueber. Das war von meiner Seite ernst gemeint. Und ich erwartete auch eine ernste Antwort bzw. Gegegenbemerkung.
Andrea Bertuccioli
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Hans Moderator
Nummer des Beitrags: 650 Registriert: 12-1999
| Veröffentlicht am Mittwoch, 18. Juni 2003 - 10:19 Uhr: |
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Ich sehe, manchmal ist ein bisschen Spass daneben. Also Andrea, es war ein SCHERZ auf Stephans Bemerkung! Hans Georg Lanzendorfer/FIGU
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